Alles über die Abschlussprüfungen als Fachinformatiker: Ablauf, Gewichtung, Wiederholungen und Tipps

Die Abschlussprüfung zum Fachinformatiker stellt einen bedeutenden Meilenstein dar und gliedert sich in mehrere Teilbereiche. Je nach gewählter Fachrichtung – etwa Fachinformatiker/in für Systemintegration oder für Anwendungsentwicklung – sind die Inhalte der Prüfung leicht unterschiedlich, jedoch folgen die Prüfungen bundesweit standardisierten Rahmenvorgaben der IHK. Grundsätzlich bestehen die Prüfungen aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Der schriftliche Part gliedert sich in drei Bereiche: Geschäftsprozesse, IT-Systeme sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Im praktischen Teil müssen die Prüflinge ein betriebliches Projekt planen, dokumentieren und präsentieren. Gerade dieser praxisbezogene Prüfungsanteil fordert oft am meisten Vorbereitung und Zeit ein.

Die genaue Gewichtung der Abschlussprüfung variiert je nach Fachrichtung, folgt aber einem festen Muster. Bei den klassischen Fachrichtungen entfallen ca. 50 % der Gesamtnote auf die schriftlichen Prüfungsbereiche und etwa 50 % auf das betriebliche Projekt samt Präsentation und Fachgespräch. Speziell im Bereich der schriftlichen Prüfung hat der Prüfungsteil „Geschäfts- und Leistungsprozesse“ meist das höchste Gewicht, gefolgt von „IT-Systeme“ und „Wirtschafts- und Sozialkunde“. Die praktische Prüfung mit Projektarbeit und Fachgespräch setzt den Nachweis voraus, das Erlernte selbstständig anwenden zu können. Daher ist die Dokumentation eines eigenen Projekts häufig das Zünglein an der Waage beim Endergebnis. Wichtig: Jeder Block muss mindestens mit „ausreichend“ benotet werden, um insgesamt zu bestehen.

Nicht immer läuft alles glatt bei der Abschlussprüfung, aber zum Glück gibt es faire Wiederholungsmöglichkeiten. Sollte einer der drei schriftlichen Prüfungsteile oder die praktische Prüfung nicht bestanden werden, kann der jeweilige Part bis zu zweimal wiederholt werden. Es ist allerdings wichtig, sich gezielt auf die Wiederholung vorzubereiten, denn die erneute Prüfung findet meist schon im nächsten Turnus statt. Für die Projektarbeit und das Fachgespräch besteht die Möglichkeit, bei Nichtbestehen ein neues oder überarbeitetes Projekt einzureichen und erneut bewertet zu werden. Beachten Sie hierbei die Fristen der IHK und lassen Sie sich von Ihrem Ausbildungsbetrieb oder dem Prüfungsausschuss beraten.

Wer bestmöglich vorbereitet in die Abschlussprüfung gehen möchte, sollte frühzeitig mit der Planung beginnen und praxisnahe Tipps beachten. Hier einige erprobte Strategien:

• Erstellen Sie einen Zeitplan für die Prüfungsvorbereitung, inklusive Puffer für Wiederholungen.
• Nutzen Sie die offiziellen IHK-Prüfungskataloge als Checkliste.
• Nehmen Sie an Prüfungsvorbereitungskursen teil oder organisieren Sie Lerngruppen mit Kollegen.
• Lesen Sie frühere Prüfungsaufgaben zur Selbstkontrolle.
• Für die Projektarbeit: Wählen Sie ein Thema, das zu Ihrem Arbeitsumfeld passt und das Sie mit echten Ergebnissen belegen können.
• Lassen Sie die Projektdokumentation von erfahrenen Kollegen oder Ausbildern gegenlesen.
• Für das Fachgespräch: Bereiten Sie eine verständliche, praxisorientierte Präsentation und Antworten auf häufige Rückfragen vor.

Mit der richtigen Vorbereitung und Struktur ist die Abschlussprüfung als Fachinformatiker eine Herausforderung, die Sie bestehen können. Es lohnt sich, die Anforderungen und den Ablauf genau zu kennen und sich mit den genannten Tipps frühzeitig zu organisieren. Wer die Wiederholungsmöglichkeiten im Blick behält, bleibt entspannt, selbst wenn beim ersten Versuch nicht alles glatt läuft. Planen Sie praxisnah und lassen Sie Ihren Ausbildungsbetrieb sowie das Prüfungskomitee als Unterstützer wirken. Am Ende belohnt Sie ein erfolgreicher Abschluss mit hervorragenden Berufsperspektiven in der IT-Branche.